Zum ersten Mal auf Deutsch
Das Deutsch-Französische Kulturinstitut Tübingen, in Partnerschaft mit dem Bureau du livre des Institut français Deutschland, dem Verein der Freunde des Institut Tübingen, freut sich, Ihnen den Literaturpreis PREMIERE vorzustellen.
Jedes Jahr werden fast 1000 Bücher aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt und etwa 250 Romane finden sich auf den Tischen der Buchhandlungen wieder. Wie kann man sich angesichts eines solchen Angebots entscheiden?
Unter den 250 Neuheiten der Belletristik, die zwischen September 2019 und September 2020 veröffentlicht wurden, haben wir uns entschieden, etwa zwanzig zum ersten Mal übersetzte Autor:innen zu würdigen. Im Rahmen des Auswahlverfahrens wurden drei Romane nominiert, die für das zeitgenössische französische Literaturschaffen stehen.
Entdecken Sie diese Werke, lesen Sie sie, teilen Sie Ihre Begeisterung, stimmen Sie für Ihren Favoriten und bringen Sie den/die Autor:in nach Deutschland!
Alle Bücher der Longlist und die Bücher, die in den vergangenen Jahren nominiert waren, gibt es auf Französisch und Deutsch bei uns in der Mediathek zum Ausleihen.
Der Literaturpreis PREMIERE geht in die dritte Runde
Dritte Ausgabe des PREMIERE-Preises: Die Shortlist steht fest! Votieren Sie für die neuen Stimmen der französischen Literatur und deren Übersetzer*innen.
Nach dem Erfolg der zweiten Ausgabe, die das Werk Denk an die Steine unter deinen Füßendes Autors Antoine WAUTERS und seinen Übersetzer Paul SOURZAC ausgezeichnet hat, geht der PREMIERE-Preis in die dritte Runde. Drei starke und interessante Stimmen der französischsprachigen Literatur und deren Übersetzer*innen wurden nominiert und können vom Publikum durch Abstimmung zum Sieger gekürt werden.
- ∙ Pierric BAILLY, Jims Roman (Le Roman de Jim), Übersetzung von Paul SOURZAC, Secession Verlag
- ∙ Mariette NAVARRO, Über die See (Ultramarins), Übersetzung von Sophie BEESE, Antje Kunstmann Verlag
- ∙ Abigail ASSOR, So reich wie der König (Aussi riche que le roi), Übersetzung von Nicola DENIS, Suhrkamp Verlag
Bis Mitte 2023 wird es im Deutsch-Französischen Kulturinstitut so wie im Livestream Veranstaltungen, Diskussionen und Lesungen zu den Romanen der Short List geben. Das Publikum kann mit den Autor*innen und Übersetzer*innen ins Gespräch kommen und Online für den Lieblingsroman abstimmen.
Die Leser*innen sind eingeladen, bis zum 15. April 2023 unter folgendem Link für Ihren Favoriten zu stimmen: www.institutfrancais.de/prix-premiere
Gewinner*in und Übersetzer*in werden mit einem Preisgeld in Höhe von 2 000 € ausgezeichnet und werden im Rahmen des Tübinger Bücherfests am 22. September 2023 um 19 Uhr zu der Preisverleihung eingeladen.
Die drei Nominierten
- ∙ Pierric BAILLY, Jims Roman (Le Roman de Jim), Übersetzung von Paul SOURZAC, Secession Verlag
Frankreich, ein abgeschiedenes Gebirgsdorf: Der künstlerisch veranlagte, aber sich als Zeitarbeiter verdingende Aymeric verliebt sich in Florence. Sie ist fünfzehn Jahre älter als er und nach einer Affäre hochschwanger. Kaum auf der Welt, wird der kleine Jim für Aymeric zum Lebensmittelpunkt, zur Kraftquelle des Glücks. Jahre später jedoch taucht der leibliche Vater, Christophe, auf - er hat Ehefrau und Kinder bei einem Unfall verloren. Florence entscheidet sich für Christophe, drängt Aymeric zurück und verhindert durch geschicktes Lügen jeglichen Kontakt zu Jim. Dieser sucht Jahre später seinen einst geliebten Stiefvater auf. Aymeric muss sich entscheiden, ob er die Wahrheit über den für beide so schmerzlichen Bruch aufdecken und die Mutter entlarven will.
- ∙ Mariette NAVARRO, Über die See (Ultramarins), Übersetzung von Sophie BEESE, Antje Kunstmann Verlag
Die Besatzung eines Containerschiffs möchte einmal mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Ihre Kapitänin lässt sich tatsächlich darauf ein Auf einer Fahrt in die Tropen, kurz hinter den Azoren richtet die Besatzung eines Containerschiffs eine ungewöhnliche Bitte an die Kapitänin: Sie möchten hier, auf dem offenen Meer, schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben. Zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu. Sie bleibt allein auf dem Schiff, mit all den Zweifeln, ob sie das Richtige entschieden hat. Werden die Männer zurückkommen? Das Schiff wird immer langsamer, ein mysteriöser Nebel kommt auf. Wieso kann die Kapitänin auf einmal das Herz des Schiffes schlagen hören? Und warum drängt sich ausgerechnet jetzt ihr Vater in die Erinnerung, der einst selbst zur See fuhr und seit einer Überfahrt kein Wort mehr sprach?
- ∙ Abigail ASSOR, So reich wie der König (Aussi riche que le roi), Übersetzung von Nicola DENIS, Suhrkamp Verlag
Sarah, die sechzehnjährige, bildschöne Französin, hat nichts. Driss, der Sohn einer der wohlhabendsten muslimischen Familien hingegen hat alles, ist reich wie der König. Sarah beschließt, ihn zu verführen, ihn zu heiraten. Ihr Weg dahin führt sie durch die Stadt Casablanca, in all ihren Facetten: von den Armenbaracken, mit den Prostituierten und Abgeschlagenen, wo Sarah mit ihrer Mutter lebt, bis in die Villenviertel auf den Hügeln, zu den reichen Jugendlichen, die Joints rauchend in üppigen Gärten an Pools sitzen und nachts durch die Clubs der Stadt ziehen – während sich unten, in den Baracken, alle nach einem Ort weit weg sehnen, einem unerreichbaren Ort. Sarah ist entschlossen, diesen Ort zu erreichen, ganz gleich, was sie dafür opfern muss. So reich wie der König erzählt vom Aufstieg und Fall einer jungen Frau im Casablanca der 1990er Jahre. Von einer pulsierenden Stadt voller Widersprüche und zwei jungen Menschen, für die die Liebe notgedrungen zur Verhandlungsmasse wird.
- ∙ Mehr Infos unter: www.institutfrancais.de/prix-premiere
Longlist 2023
Die Longlist 2023 steht fest:
• Chantal Akerman, Meine Mutter lacht (Ma mère rit), Übersetzung: Claudia Steinitz, Diaphanes Verlag
• Djaili Amadou Amal, Die ungeduldigen Frauen (Les Impatientes), Übersetzung: Ela zum Winkel, Orlanda Verlag
• Pierric Bailly, Jims Roman (Le Roman de Jim), Übersetzung: Paul Sourzac, Secession Verlag
• Sarah Biasini, Die Schönheit des Himmels (La beauté du ciel), Übersetzung: Theresa Benkert, Hanser Literaturverlage
• Franck Bouysse, Rauer Himmel (Grossir le ciel), Übersetzung: Christiane Kayser, Polar Verlag
• Thomas Clerc, Interieur (Intérieur), Übersetzung: Nicola Denis, Matthes & Seitz
• Anne-Marie Garat, Der große Nordwesten (Le Grand Nord-Ouest), Übersetzung: Alexandra Baisch, Jumbo Verlag
• Yves Gaudin, Nur die Wahrheit (En vérité), Übersetzung: Anne Thomas, Lenos Verlag
• Vincent Message, Ein Moment der Unachtsamkeit (Cora dans la spirale), Übersetzung: Andreas Jandl, Btb Verlag
• Laurent Petitmangin, Was es braucht in der Nacht (Ce qu’il faut de nuit), Übersetzung: Holger Fock u. Sabine Müller), dtv Verlag
• Samira Sedira, Wenn unsere Welt zerspringt (Des gens comme eux), Übersetzung: Alexandra Baisch, Piper Verlag
• Omar Youssef Souleimane, Der letzte Syrer (Le dernier Syrien), Übersetzung: Christiane Kayser, Lenos Verlag
• Mariette Navarro, Über die See (Ultramarins), Übersetzung: Sophie Beese, Antje Kunstmann Verlag
• Anne Serre, Im Herzen eines goldenen Sommers (Au cœur d’un été tout en or), Übersetzung: Patricia Klobusiczky, Berenberg Verlag
• Abigail Assor, So reich wie der König (Aussi riche que le roi), Übersetzung: Nicola Denis, Suhrkamp Verlag
• Sedef Ecer, All die Frauen, die du warst (Trésor national), Übersetzung: Sonja Finck, Piper Verlag
• Jean-Luc Raharimanana, Komm zurück (Revenir), Übersetzung: Annette Bühler-Dietrich, Noack & Block Verlag
• Clarisse Sabard, Die Frau im veilchenblauen Mantel (La femme au manteau violet), Übersetzung: Claudia Feldmann, Suhrkamp Insel
Die Jury, bestehend aus dem Deutsch-Französischen Kulturinstitut Tübingen, dem Verein der Freunde des Instituts, dem Büro für Buch- und Verlagswesen des Institut français Deutschland, dem TOLEDO-Programm und der Kulturjournalistin Sigrid Brinkmann wählt im September drei Romane für die Short List aus.
Bis Mitte 2023 wird es im Deutsch-Französischen Kulturinstitut so wie im Livestream Veranstaltungen, Diskussionen und Lesungen zu den Romanen der Short List geben. Das Publikum kann mit den Autor:innen und Übersetzer:innen ins Gespräch kommen und online für den Lieblingsroman abstimmen. Das Gewinner.innen-Duo wird im Rahmen des Tübinger Bücherfests im September 2023 mit einem Preisgeld in Höhe von 2 000 € ausgezeichnet.
Die Gewinner:innen der vergangenen Jahre

Prix PREMIERE 2022
Antoine WAUTERS, Denk an die Steine unter Deinen Füßen, Übersetzung von Paul SOURZAC, Secession
Die elfjährigen Zwillinge Leonora und Marcio leben in einer Diktatur, deren Präsident durch einen Putsch entmachtet wird.
Ihre Eltern, einfache Landwirte, müssen hart ums Überleben kämpfen, sie gönnen sich nicht die Zeit, ihre Kinder zu lieben, schlagen sie stattdessen und nutzen sie als pure Arbeitskräfte aus. Die beiden suchen Zuflucht in der Schönheit der Natur und in ihrer anwachsenden leidenschaftlichen Intimität zueinander. Bis ihr Vater sie erwischt und sie voneinander trennt, indem er Leonora zu ihrem Onkel schickt. Marcio macht sich heimlich auf den beschwerlichen Weg, seiner Schwester zu folgen. Ein Weg, an dessen Ende ein ganzes Dorf zum Widerstand gegen korrupte Politik, Ausbeutung und menschliche Verödung aufsteht. Ein Roman, der den rebellischen Geist feiert und daran erinnert, dass wir düstere gesellschaftliche Verhältnisse überwinden und ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Außerdem nominier waren:
- Pascal JANOVJAK, Der Zoo in Rom, Übersetzung von Lydia DIMITROW, Lenos Verlag
- Julia KERNINON, Du wirst es mir niemals sagen, Übersetzung von Hanna VAN LAAK, Blessing Verlag
Hier gibt es die gesamte Longlist Prix PREMIERE 2022.
Prix PREMIERE 2021
Ryoko SEKIGUCHI, Nagori. Die Sehnsucht nach der von uns gegangenen Jahreszeit (Nagori. La nostalgie de la saison qui s’en va), Übersetzung von Karin UTTENDÖRFER, Matthes & Seitz
Nagori, wörtlich »der Abdruck der Wellen«, bezeichnet in Japan die Wehmut der Trennung im Vergehen der Jahreszeit, Wehmut nach diesem letzten Genuss am Ende der Saison. Der Geschmack von Nagori ist der des bevorstehenden Abschieds und der Sehnsucht nach Wiederkehr. Dieses verblüffende und im Wortsinne geschmackvolle Buch ist nicht nur eine Einladung, die kunstvolle Poetik und Küche Japans zu entdecken. Es hinterfragt auch die unterschiedlichen, unser Leben bestimmenden Zeitlichkeiten und stellt uns die Lebensmittel als eigenständige Wesen vor. Die literarische, kulinarische und kulturelle Reise von Japan über Rom nach Paris zu großartigen Köchen, köstlichen Gerichten und unbekannten Zutaten ist eine kurze Ästhetik über die flüchtige Handschrift von Geschmäckern und Aromen in unseren Körpern und die Erinnerung in den Landschaften und nicht zuletzt in der Literatur.
Außerdem nominier waren:
- Das wirkliche Leben von Adeline Dieudonné, übersetzt von Sina de Malafosse (Dtv)
- Aus der Deckung von David Lopez, übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller (Hoffmann & Campe).
Hier gibt es die gesamte Longlist Prix PREMIERE 2021.
Der Prix PREMIERE auf Youtube
Hier können Sie die vergangenen Buchclubs auf unserem Youtube-Kanal anschauen.
Playlist zum Prix PREMIERE 2022
Playlist zum Prix PREMIERE 2021