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Dans les oreilles de l'ICFA#2

Musikkolumne 2 : Der "French Touch"

 

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Es ist bereits ein Jahr her. Ein Jahr, seit sich Daft Punk getrennt haben. In den 90er Jahren lösten sie eine musikalische Revolution aus, die sich auf der ganzen Welt („around the world, around the world“) ausbreitete. Die Welt tanzte zum Klang der alten Disco-Loops gemischt mit House-Beats. Daft Punk hat mit vielen bekannten Größen zusammengearbeitet, wie beispielsweise Giorgio Moroder, Niles Rodgers, Michel Gondry, Steven Spielberg oder Leiji Matsumoto.

Doch der "French Touch" ist och viel mehr als Daft Punk. Eigentlich ist es schwierig, diese musikalische Bewegung zusammenzufassen. Zu nennen sind auch Air, Cassius, St Germain, Dj Mehdi, Motorbass, Pedro Winter, Phoenix oder Étienne de Crécy. Der „French Touch“ ist eine Mischung aus den verschiedensten Musikgenres. So verlieh ihr St Germain eine jazzige Note, während Air nach Inspiration in den verträumten Klangen der 70er Jahre suchte. Étienne de Crécy lässt sich hingegen von Funk-Klängen und Reggae-Klängen inspirieren, wie sie bei Lee Scratch Perry zu finden sind. Oder auch Alan Braxe, zum Dancefloor-Killer mit seinen Melodien und groovigen Bässe wurde.

Daher ist es schwierig, einen bestimmten Musiktitel auszuwählen, der am besten die „French Touch“ beschreibt. Ist es „One More Time“ von Daft Punk, „Ezio“ von Motorbass, „Music sounds better with you“ von Stardust, „Intro“ von Alan Braxe & Fred Falke, oder „1999“ von Cassius? Eine Entscheidung, die nicht getroffen werden kann. Was jedoch all diese Musiker verbindet, ist ihre Liebe zu Loops und Soul-Samples.

Mit dem Erfolg des „French Touch“ hat die Musikszene viele Dramen begleitet. Zwei Leitfiguren des Labels „Ed Banger“,Dj Mehdi und Philippe Zdarvon Cassius starben durch einen Unfall. Die „French Touch“ Musikszene verlor zwei seiner Legenden.

Und auch 20 Jahre später beeinflusst der „French Touch“ weiterhin Generationen von Künstler:innen, wie L’Impératrice, Parcels, Duck Sauce, SebastiAn, Sébastien Tellier, Vitalic oder Justice. Sie haben den etwas festgefahrenen „French Touch“ wieder erneuert.

Wenn ihr mehr über den „French Touch“ erfahren möchtet, können wir euch den französischen Film „Eden“ (2015) von Mia Hansen-Love sehr empfehlen, der die Stimmung auf der Tanzfläche im Paris der 90er Jahre wunderbar einfängt.