Skip to main content

Europawahl 2024 in Frankreich - Abrechnung mit Macron oder Abrechnung mit Europa?

img

Europawahl 2024 in Frankreich - Abrechnung mit Macron oder Abrechnung mit Europa?

19 Jun 2024

Mi., 19. Juni | 18:00-20:00 | frei | Universität Tübingen Hörsaal 25 im Kupferbau Hölderlinstraße 5 | dt. 

Konferenzreihe : EU Vote! Analysen anlässlich der Europawahl 2024

Thema : Europawahl 2024 in Frankreich - Abrechnung mit Macron oder Abrechnung mit Europa?

Frankreich, einer der Gründerstaaten der EU und einst die treibende Kraft hinter den ersten Direktwahlen zum Europaparlament 1979, fremdelt schon länger mit dieser Institution und der EU. Gleichzeitig hat in den letzten Jahren kaum ein Politiker so entschieden eine Vertiefung der EU gefordert wie Präsident Emmanuel Macron. Seine Partei Renaissance / Renew hat die liberale Fraktion im Europaparlament gehörig aufgerüttelt und zu einer wichtigen Größe gemacht.

Somit ist der französische EU-Wahlkampf doppelt interessant: Einerseits spielt sich hier die EU-weite Auseinandersetzung zwischen Rechtspopulisten und Proeuropäern besonders intensiv ab. Andererseits bietet das Datum der Europawahl, in der Mitte des französischen
Wahlzyklus, eine gute Gelegenheit, die Regierungsparteien und den Präsidenten abzustrafen, die Europawahl also als „nationale Nebenwahl“ zu benutzen. Welche Lesart wird schließlich in den Augen des Wahlvolks überwiegen?

Vortrag von Dr. Stefan Seidendorf, Stellvertretender Direktor des Deutsch-Französischen Instituts (dfi), Ludwigsburg

In Kooperation mit dem Zentrum für Frankophone Welten der Universität Tübingen, der EUD (Europa-Union Deutschland) und dem JEF (Junge Europäische Föderalist:innen) Tübingen.

Hauptverantwortliche: Prof. Dr. Gabriele Abels, Professorin für deutsche Politik und Europäische Integration, Dr. Martin Große Hüttmann, Lehrstuhl Vergleichende Politikwissenschaft und Europäische Integration

Organisation: Institut für Politikwissenschaft

Ort der Veranstaltung: Hörsaal 25; Kupferbau; Hölderlinstraße 5; Karls Eberhard Universität Tübingen

***

Über die Konferenzreihe:

Vom 6. bis zum 9. Juni 2024 finden Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Diesen wird gemeinhin der Charakter einer „Nebenwahl“ (2nd order election) attestiert. Dies zeigt sich in der vergleichsweise niedrigen Wahlbeteiligung, in einem Trend zum Protestwahlverhalten sowie in oftmals eher schwachen Kampagnen. Zugleich zeigen Eurobarometer-Umfragen, dass das Europäische Parlament hohes Vertrauen genießt. Dabei ist das Wissen über die Institution eher gering.

Die 10. Direktwahlen im Jahr 2024 werden mit großer Spannung erwartet. In vielen Mitgliedstaaten sind euroskeptische und radikale Parteien im Aufwind. Zudem hat das Ansehen des Europäischen Parlaments durch den „Katar-Gate“-Skandal gelitten. Diese  Entwicklungen sind in Bezug auf die Kampagnen sowie das Wahlverhalten von Bedeutung. Die künftige Zusammensetzung des Europäischen Parlaments hat gravierende Auswirkungen auf seine Arbeit, auf seine Rolle im Gesetzgebungsprozess sowie auf die Perspektiven europäischer Integration insgesamt.

Vor diesem Hintergrund werden in der Vortragsreihe folgende Fragen analysiert: Welche Rolle spielt das Europäische Parlament in der Europäischen Union? Wie wird es gewählt? Welche Muster zeigen sich im Wahlverhalten und in den Wahlkampagnen der politischen Parteien? Wie einflussreich ist das Europäische Parlament in der Gesetzgebung und in Handlungsfeldern, die integrationspolitisch von hoher Bedeutung sind?