Filmvorführung - Chien de la casse (OmdU)
Filmvorführung - Chien de la casse (OmdU)
13 Jan 2025
18:00 Uhr | Dramedy | OmU | 93 min | Jean-Baptiste Durand | 2022 | 8,5€ | Kino Museum Dog und Mirales sind seit ihrer Kindheit befreundet. Sie leben in einem kleinen Dorf in Südfrankreich hängen fast den ganzen Tag auf der Straße ab. Aus reiner Langeweile hat Mirales es sich angewöhnt, Dog über Gebühr zu ärgern. Ihre Freundschaft wird allerdings erst recht auf die Probe gestellt, als das junge Mädchen Elsa im Dorf ankommt, mit der Dog eine Liebesgeschichte anfängt. Von Eifersucht zerfressen, muss Mirales seine Vergangenheit abschütteln, um erwachsen zu werden und seinen Platz zu finden. „Chien de la casse“ ist ein Ausdruck aus der Sprache der Banlieues. Er beschreibt jemanden, der vor allem seine Interessen durchsetzt, ganz gleich, wie es seinen Freunden dabei geht. Zur Durchsetzung seiner Ziele sind ihm alle Mittel recht. Chien de la casse ist das Regiedebüt von Jean-Baptiste Durand, der bislang mit mehreren Kurzfilmen, darunter Vrai Gars und Le Bal, in Erscheinung getreten ist. Das Drehbuch hat er zusammen mit Nicolas Fleureau und Emma Benestan verfasst. Die im Film erzählte Geschichte basiert auf eigenen Erfahrungen des Regisseurs, der selbst auf dem Land aufgewachsen ist. Ciné mon amour - Cinéclub In der vierten Saison unserer Zusammenarbeit mit den Tübinger Kinos legen wir den Schwerpunkt auf Ciné-Clubs. Jeder gezeigte Film wird mit einer Erklärung vor und einer offenen Diskussion nach dem Film begleitet.
Laut Jean-Baptiste Durand erinnert das Verhältnis der beiden jungen Männer an das Verhältnis zwischen Herrchen und Hund; einerseits geht es also um herrschen und beherrscht werden, andererseits aber auch um eine unerschütterliche Liebe, Mut und nahezu absurde Treue.
So ist Chien de la casse auch ein berührender Film über Männerfreundschaft.
Jugendliche, die auf dem Dorf leben, hätten, so Durand, bei der Wahl ihrer Freunde nicht viele Möglichkeiten, es sei eher selbstverständlich, dass man zusammen abhänge. Landbewohner würden in Filmen bestenfalls als Menschen dargestellt, die sich allenfalls durch emotionale Intelligenz und schlimmstenfalls durch Dummheit auszeichnen und die ihr Dorf nicht verlassen, weil ihnen die intellektuellen Fähigkeiten dazu fehlen. Er wollte mit Liebe und Wohlwollen ein Porträt dieser ländlichen Gegend zeichnen, ganz ohne den oft üblichen herablassenden Blick.
Die beiden aufsteigenden Sterne am Kinohimmel Anthony Bajon und Raphaël Quenard sind die tragenden Rollen des Films.